
25 Juni Erste Vorsitzende mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet
Auszeichnung von Elisabeth Cosanne-Schulte-Huxel mit dem Bundesverdienstkreuz
Am 24. Juli 2025 wurde Elisabeth Cosanne-Schulte-Huxel von Regierungspräsident Andreas Bothe das Bundesverdienstkreuz für ihr Engagement für die jüdische Geschichte im Rahmen ihrer Arbeit für das Jüdische Museum Westfalen verliehen.
Frau Cosanne-Schulte-Huxel war bereits lange vor Eröffnung des Museums, ab 1982, aktives Mitglied der Geschichtswerkstatt „Dorsten unterm Hakenkreuz“. Seit 1987 ist sie Vorstandsmitglied im Verein für jüdische Geschichte und Religion e.V.. Dieser ging aus der Geschichtswerkstatt hervor und eröffnete als Trägerverein 1992 das Jüdische Museum Westfalen. Während vieler Jahre hat Elisabeth Cosanne-Schulte-Huxel als zweite Vorsitzende die Geschicke des Museums geleitet, seit dem Frühjahr ist sie dessen erste Vorsitzende.
In all den Jahren ihrer Vereinstätigkeit hat sich Frau Cosanne-Schulte-Huxel um die jüdische Geschichte Dorstens und Westfalens verdient gemacht. Sie hat zahlreiche Familien- und lokalhistorische Forschungen betrieben und unterhält bis heute gute Kontakte zu ehemaligen Dorstener*innen, die aus Deutschland ausgewandert oder geflohen sind, und deren Nachkommen. Sie hat größere Ausstellungs- und Publikationsprojekte initiiert und darin mitgewirkt. Exemplarisch seien genannt das Buch „Mein liebes Ilsekind“ (2013), die Lebensgeschichte der Elise Reifeisen-Hallin (geborene Ilse Reifeisen), welche mit dem Kindertransport nach Schweden flüchten konnte sowie das Projekt „Heimatkunde. Westfälische Juden und ihre Nachbarn“ (2011-2014) und die Publikation „From Dorsten to Chicago. Lectures and contributions of the Eisendrath Family Reunion (2012).
Elisabeth Cosanne-Schulte-Huxel hat auch die Dorstener Stolpersteine kontinuierlich betreut. Zudem hat sie Initiativen geleitet für die erfolgreiche Benennung von Dorstener Straßen nach jüdischen Familien und eine ebenfalls erfolgreiche Kampagne für die Restaurierung der ältesten Grabsteine auf dem jüdischen Friedhof Hasselbecke (2000-2001), zu dem sie auch einen Leitfaden mitverfasst hat. Für den Trägerverein hat sie zahlreiche Studienreisen organisiert.
In ihrer Dankesrede sagte sie:
„Ich fühle mich sehr geehrt und bin dankbar für die besondere Auszeichnung, vor allem aber, weil unser Bundespräsident Walter Steinmeier und der Ministerpräsident Hendrik Wüst mit dieser Ehrung ja die dahinter stehende Idee und Zielsetzung eines langjährigen Einsatzes für eine lebendige Demokratie, für Menschenrechte, für Toleranz auszeichnet. Mein Anliegen war immer menschenverachtende Denkweisen und Vorurteile oder fremdenfeindlich motivierte Diskriminierung zu bekämpfen. Wichtig ist glaube ich für uns alle, dass wir immer deutlich Nein sagen zu Antisemitismus, Ausgrenzung, Rassismus von links oder rechts. Wir sind alle bestrebt, uns am Ausbau einer friedlichen und humanen Gesellschaft aktiv zu beteiligen Daher müssen uns weiter einsetzen für Respekt, Menschlichkeit, Dialog und Zivilcourage.“
HIER können Sie die Pressemitteilung der Bezirksregierung lesen.
Bild (v.l.): Paul Schulte-Huxel, Bürgermeister Tobias Stockhoff, Elisabeth Cosanne-Schulte-Huxel, Regierungspräsident Andreas Bothe, Museumsleiterin Dr. Kathrin Pieren