Neues Kinderbuch veröffentlicht

„Der Tag, an dem die Blumen die Farbe verloren. Das Mädchen Ilse Reifeisen“
Neues Kinderbuch von Andrea Behnke

Wie können wir mit Kindern über den Holocaust sprechen?

Kinder im Alter von 9 oder 10 Jahren zeigen oft großes Interesse an der NS-Zeit und wissen auch schon einiges über den Holocaust, allerdings besitzen sie viel Halbwissen, in der Schule kriegen sie dazu aber noch keine Antworten. Kognitiv und emotional sind Kinder in diesem Alter durchaus in der Lage, sich mit dem Thema Holocaust zu befassen, ohne auf den Massenmord einzugehen, aber eine Überforderung muss unbedingt vermieden werden. Aus diesen Gründen hat das Jüdische Museum Westfalen eine Broschüre zu Ilses Fluchtgeschichte für Kinder ab 9 Jahren herausgegeben.

Die bekannte Bochumer Kinderbuchautorin Andrea Behnke hat Ilses Geschichte kindgerecht nacherzählt. Reich illustriert wurde der Band von Schüler*innen des St. Ursula Gymnasiums unter der Leitung von Sabine Janotta. Der Band enthält auch originelle Schreibarbeiten von Schüler*innen der St. Agatha-Grundschule, wo Frau Behnke im Zuge des Projektes eine Lesung mit Schreibwerkstatt durchführte. Im zweiten Teil befinden sich auch Anregungen, um das Gelesene zu reflektieren und in die Gegenwart zu übertragen. Die schöne Gestaltung übernahm das Dorstener Designbureau Marc Kiecok. Der broschiert Band steht nicht zum Verkauf, sondern wird in der Vermittlungsarbeit des Museums verwendet werden.
Interessierte Lehrkräfte können einen Projekttag buchen: lernen@jmw-dorsten.de

Das Museum hat bereits 2013 das Buch „Mein liebes Ilsekind“. Mit dem Kindertransport nach Schweden – Briefe an eine gerettete Tochter herausgegeben. Das Buch ist ein Dokument des Überlebenwollens, eine selten intensive Beschreibung jüdischen Alltags in unserer Region und ein wichtiger Beitrag zum Forschungszweig Kindertransporte im Nationalsozialismus. Das Fachbuch kann weiterhin im Museum erworben werden.

Ermöglicht wurde das Projekt durch die Landeszentrale für politische Bildung.