Margot Spielmann-Preis
Jugendgeschichtswettbewerb des Jüdischen Museums Westfalen
Das Jüdische Museum Westfalen schreibt seit 2008 einen jährlichen Wettbewerb für Projekte und Facharbeiten aus. Teilnehmen können Jugendliche und junge Erwachsene, die in der Schule oder der freien Jugendarbeit Projekte u.a. zu den Themen Judentum (jüdische Geschichte, jüdische Religion und Kultur), Nationalsozialismus oder Antisemitismus und Rassismus erarbeitet haben. Die schulischen Projekte können aus allen Jahrgangsstufen stammen. Bewerben Sie sich bitte mit aussagefähigen Unterlagen wie Manuskripte, Fotos, Tondokumente oder Videos.
Des Weiteren können Erstlingsarbeiten junger Forscher und Forscherinnen (Jahresarbeiten/Facharbeiten) eingereicht werden. Dazu sind die Schülerinnen und Schüler aller Schulformen aus Westfalen und dem Rheinland aufgerufen, ihre Facharbeiten oder Wettbewerbsbeiträge, die einen thematischen Bezug zur deutsch-jüdischen bzw. lokalen jüdischen Geschichte und Gegenwart oder zur Religion haben, sich aber auch mit Themen aus der Zeit des Nationalsozialismus befassen können, beim Jüdischen Museum Westfalen einzureichen. Möglich sind u.a. auch Arbeiten aus dem Deutschunterricht zu Werken jüdischer Autoren (z.B. Joseph Roth, Franz Kafka etc.) oder mit jüdischem Inhalt oder aus weiteren Fächern wie Religion, Praktische Philosophie usw. Eine erfahrene Jury aus Deutsch- und Geschichtslehrern*innen und Historikern*innen wird die Beiträge eingehend prüfen und die besten Projekte und Einzelarbeiten zur Prämierung vorschlagen. Die Preise bestehen in Büchern zur jüdischen Geschichte und Kultur sowie Gutscheinen für Museumsbesuche einschließlich museumspädagogischer Programme.
In der Jahrgangsstufe Q1 der Gymnasien und in dem Jahrgang 12 der Gesamtschulen werden jährlich interessante Facharbeiten zu den genannten Themenfeldern verfasst. Daher wendet sich das Team des Jüdischen Museums Westfalen mit der Bitte an Fachkolleginnen und Fachkollegen, gelungene Arbeiten bei uns einzureichen oder die Schülerinnen und Schüler dazu ermutigen, diese selbst an uns zu schicken.
Die eingereichten Arbeiten sollten bitte mit einem kurzen Anschreiben versehen werden, das den Verfasser oder die Verfasserin der Arbeit mit Namen, Adresse, Emailadresse und Schulanschrift sowie Alter und Jahrgangsstufe nennt. Die Arbeiten können auch als PDF-Datei gemailt oder auf einem Datenträger eingereicht werden. Gleiches gilt auch für die Projekte.
Einsendeschluss ist jeweils der 31. Juli.
Die Ergebnisse des Wettbewerbs werden jeweils Ende November bzw. Anfang Dezember in einer „kleinen“ Feierstunde im Museum vorgestellt und die Preise überreicht.
Für Nachfragen und Auskünfte wenden Sie sich bitte an Thomas Ridder oder Ayleen Winkler unter spielmann-preis@jmw-dorsten.de oder 02362 951431.
Alles zu den Preisträgerinnen und Preisträgern des Jahres 2023 gibt es hier.
Alles zu den Preisträgerinnen und Preisträgern des Jahres 2022 gibt es hier.
Alles zu den Preisträgerinnen und Preisträgern des Jahres 2021 gibt es hier.
Alles zu den Preisträgerinnen und Preisträgern des Jahres 2019/2020 gibt es hier.
Alles zu den Preisträgerinnen und Preisträgern des Jahres 2018 gibt es hier.
Alles zu den Preisträgerinnen und Preisträgern des Jahres 2017 gibt es hier.
Kontakt
Jüdisches Museum Westfalen
Ayleen Winkler
Julius-Ambrunn-Straße 1
46282 Dorsten
T. 02362 951431
E-Mail: winkler@jmw-dorsten.de
Wer war Margot Spielmann?
Margot war ein jüdisches Mädchen aus Gelsenkirchen, geboren am 21. Mai 1926. 1942 wohnte sie mit ihrer Mutter Luise Todtenkopf (geschiedene Spielmann), dem Stiefvater Kurt Todtenkopf und ihrer Großmutter Henriette Breuer in einem sogenannten Judenhaus in der Augustastraße 7 in Gelsenkirchen.
Luise und Kurt Todtenkopf versuchten im März 1942 nach Frankreich zu fliehen, wurden aber auf der Flucht in Mülhausen im Elsass verhaftet und zurück nach Deutschland gebracht. Kurt Todtenkopf wurde am 22. August 1942 im Konzentrationslager Buchenwald, Luise am 4. November 1942 in Auschwitz ermordet.
Das Schicksal der an Diabetes erkrankten Margot konnte bisher leider nicht abschließend geklärt werden. Luises Schwester Elfriede erzählte, dass die zuckerkranke Margot mit ihren Eltern flüchtete. Bei der Festnahme ihrer Eltern hätte Margot einen Schock erlitten und sei von mitleidigen Menschen in ein Krankenhaus in Mülhausen gebracht worden, wo man Margot versorgt hätte. In diesem Krankenhaus hätte Margot mehrere Monate bleiben können.
Das Jüdische Museum Westfalen zeigt in seiner Dauerausstellung ein Poesiealbum von Margot Spielmann. Unter den Eintragungen finden sich die Namen weiterer junger Mädchen, die ebenfalls deportiert und ermordet wurden. Mit der Benennung des inzwischen etablierten Jugendgeschichtspreises nach Margot Spielmann möchten wir die Erinnerung an sie und viele andere Jugendliche aus der Region wachhalten.