Unser Angebot
Unsere 4-stündigen Seminare beginnen mit der Reflexion über die eigene Sicht auf jüdisches Leben und über eigene Stereotype. Eine Führung durch die Dauerausstellung des Jüdischen Museums Westfalen bietet einen guten Überblick über die jüdische Religion, Tradition und Kultur sowie Geschichten von Jüdinnen und Juden in Westfalen. Die Teilnehmenden eignen sich außerdem Grundlagen zur Geschichte des Antisemitismus und seinen heutigen Wirkungsweisen an.
Praktische Übungen ermöglichen einen Perspektivwechsel auf aktuelle, gesellschaftliche Verhältnisse und bieten Raum für Diskussionen in Kleingruppen und im Plenum. Anhand zahlreicher Beispiele werden die Teilnehmenden für die verschiedenen Formen von Antisemitismus sensibilisiert und befähigt diese einzuordnen. Beispielhafte Situationen aus dem Alltag und dem Einsatzgeschehen erleichtern die Einordnung judenfeindlicher Motive im Hinblick auf ihre strafrechtliche Relevanz.
Weitere Informationen können Sie unserem Flyer entnehmen.
Das Projekt
Seit geraumer Zeit ist eine Zunahme antisemitischer Handlungen und Gewalt(Taten) zu beobachten wie beispielsweise während und nach der COVID-19-Pandemie und jüngst nach dem Angriff der Hamas auf Israel am 07. Oktober 2023. Seit Jahren dringen auch immer wieder geheime Chatgruppen von Polizei- und Staatsbediensteten an die Öffentlichkeit und offenbaren rechtsextreme, antisemitische und menschenfeindliche Haltungen. Es ist daher wichtig, Präventionsangebote zu schaffen, die Polizeiangehörige befähigen Antisemitismus in all seinen Facetten und Chiffrierungen zu erkennen und entschieden dagegen zu handeln. Dieser Bedarf wurde auf Seiten der Politik und auch der Polizei selbst bereits erkannt. „Wir wollen wissen, was wir hier beschützen.“ Dieses im Projekttitel verankerte Zitat eines diensthabenden Polizisten vor dem Jüdischen Museum Westfalen und eine steigende Nachfrage an Seminarangeboten für die Polizei zeigen allerdings, dass Leerstellen in der Bildungslandschaft zur Geschichte und Gegenwart von jüdischem Leben und Antisemitismus vorhanden sind: Hier kann das Jüdische Museum Westfalen eine Lücke füllen, denn im Gegensatz zu den Gedenkstätten, die ebenfalls Angebote für Polizeieinheiten anbieten, ist die Beschäftigung mit jüdischem Leben ein Alleinstellungsmerkmal unseres Hauses innerhalb von NRW.
Ausgehend von diesen Entwicklungen wurde im Projektzeitraum ein eigens für Polizist*innen konzipiertes Seminarformat entwickelt. Die Polizeigruppen, die uns vor Projektstart besuchten, waren in der Altersstruktur und in ihrem Kenntnisstand sehr heterogen. Ziel war es, ein Format zu schaffen, das organisatorisch und inhaltlich an die diversen Bedarfe von Polizeiangehörigen angepasst ist.
Im aktuell laufenden Anschlussprojekt werden die Seminartage erprobt und wissenschaftlich evaluiert.
Förderung & Kontakt
Das Projekt unter der Leitung von Anja Mausbach wurde von der Landeszentrale für politische Bildung Nordrhein-Westfalen gefördert und das Folgeprojekt von. Interessierte Schulen, Weiterbildungseinrichtungen, Universitäten und Institute der Lehramtsausbildung erhalten nähere Informationen unter: lernen@jmw-dorsten.de
Termine können individuell unter lernen@jmw-dorsten.de vereinbart werden.
Die Teilnahmegebühr beträgt 12 €/Person.