Nach Gesprächen zwischen Frau Schulte Huxel, Frau Helmich, Herrn Schiffer (Gymnasium St. Ursula), Frau Fiedler und Herrn Dr. Reichling (Jüdisches Museum Westfalen) gaben im Februar 2016 die Schulleiterin des St. Ursula – Gymnasiums und der Leiter des JMW eine Absichtserklärung ab, in Zukunft die Zusammenarbeit der beiden Institutionen aktivieren zu wollen. Als Datum für die Veröffentlichung der Erklärung wurde der neunzigste Geburtstag Sr. Johannas / Ruth Eichmanns gewählt, die beide Einrichtungen über viele Jahre als Leiterin verbunden hat.
Diese Partnerschaft darf gerne zur Nachahmung anregen. Sprechen Sie uns an!
Die Dorstener Zeitung berichtete über die Unterzeichnung der Bildungspartnerschaft.
Kooperationsvereinbarung
zwischen dem
Gymnasium St. Ursula, Dorsten (nachfolgend „die Schule“ genannt)
und dem
Jüdischen Museum Westfalen, Dorsten (nachfolgend „das Museum“ genannt)
Ziele
Elemente der Bildungspartnerschaft
Dorsten, 23. Januar 2017
Elisabeth Schulte Huxel, Schulleiterin, Gymnasium St. Ursula, Dorsten
Dr. Norbert Reichling, Museumsleiter, Jüdisches Museum Westfalen
Kreativ mit hebräischen Buchstaben: Lesezeichen!
Viel über die hebräische Sprache und die Buchstaben des Alefbets hat ein Kunstkurs des Dorstener Gymnasiums St. Ursula in den letzten Wochen bei uns gelernt. Die Kunstlehrerin Sabine Janotta und unsere pädagogische Mitarbeiterin Antje Thul haben gemeinsam eine kleine Unterrichtsreihe entwickelt, an deren Ende die Gestaltung von Lesezeichen im Zentangel-Stil stand. Dabei werden mit einem schwarzen Fineliner filigrane, sich wiederholende Muster gezeichnet, bei uns um die Buchstaben des hebräischen Alefbets herum. Die Schülerinnen und Schüler der 5. Klasse freuen sich, ihre Lesezeichen zur Eröffnung der neuen Dauerausstellung unter die Leute zu bringen!
Wettbewerb zu Chanukka
Den Abschluss der Aktivitäten im Jahr 2017 bildet ein Projekt zum jüdischen Lichterfest, das mit einem Religionskurs der sechsten Klasse im Dezember stattfinden wird. Nach einem Workshop zum Lichterfest im Museum basteln die Schülerinnen und Schüler in Kleingruppen Chanukkaleuchter, die im Museum ausgestellt werden.
Geocaching
Zu der Veranstaltungsreihe „Brückenschlag: Gemeinsam in Dorsten als Juden, Christen und Muslime“ hat die Schule zusammen mit dem Museum einen Geocache zum Jüdischen Friedhof Dorsten entwickelt. Im Religionsunterricht einer siebten Klasse fand die Unterrichtsreihe mal im Museum, mal auf dem Friedhof und mal in der Schule statt. Der Cache ist auf der der Plattform geocaching.com unter dem Namen „Jüdischer Friedhof Dorsten“ registriert.
Frottagen
Unter dem Motto „Spuren sichtbar machen“ hat ein Kunstkurs „gestaltend erinnert“. Während einer Exkursion zum Jüdischen Friedhof in Dorsten haben die Fünftklässler Frottagen, also „Abbilder“ der Grabsteine dort gemacht. Mit diesem gestalterischen Zugang konnten die Kinder den Geschichten der Verstorbenen näher kommen und durch den Exkurs zu jüdischen Standpunkten zum Sterben und Leben nach dem Tod auch ihre eigenen Vorstellungen darüber reflektieren. Die Frottagen wurden anschließend im Museum ausgestellt.
Zeitzeugengespräch mit Tamar Dreifuss
Am 20. Juni war die Holocaust-Überlebende Tamar Dreifuss auf Einladung des Gymnasiums St. Ursula im Jüdischen Museum Westfalen zu Gast.
Die 1938 in Wilna geborene Zeitzeugin schilderte mit privaten Fotografien und Ausschnitten aus ihrem Kinderbuch „Die wundersame Rettung der kleinen Tamar“, wie sie gemeinsam mit ihrer Mutter der Ermordung durch die Nationalsozialisten entging. Bewegend beschrieb Frau Dreifuss, wie sie zu ihrer Tante ziehen musste, dort als christliches Mädchen „Theresa“ ausgegeben wurde, während ihre Eltern in einem Kloster versteckt wurden.
Nach eineinhalb Jahren im Versteck kam Tamar schließlich ins Wilnaer Ghetto; von dort wurde sie später gemeinsam mit ihrer Mutter deportiert. Ein mutiger Fluchtversuch der Mutter gelang: Sie zog der kleinen Tamar ein schönes Kleid an und spazierte gemeinsam mit ihrem Kind erhobenen Hauptes durch ein Lagertor: „Wir sind durch das Tor gegangen, einfach so!“ erzählt sie den Schülerinnen und Schülern von St. Ursula.
Tamar Dreifuss, die 1948 nach Israel emigrierte, lebt heute in Pulheim gemeinsam mit ihrem Mann: „Wilna war meine Heimat, Deutschland ist eine Aufgabe!“ konstatiert sie und erntet damit auch einige Lacher, die im Schlussapplaus untergehen.
Zeitzeugin Halina Birenbaum
Im Rahmen des Holocaustgedenktags schilderte Halina Birenbaum im Jüdischen Museum Westfalen Schülerinnen und Schülern ihr Leben. Frau Halina Birenbaum lebt heute als Schriftstellerin in Herzlija, Israel. Sie berichtet schon seit Jahren Schülerinnen und Schülern aus Herzlijas Partnerstadt Marl über ihr Leben. Wir danken Frau Birenbaum, dass sie dieses Jahr auch im Jüdischen Museum Westfalen über ihr Leben mit den Dorstener Jugendlichen sprach.
Der Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus wird in der Bundesrepublik Deutschland als bundesweiter Gedenktag seit 1996 begangen. Er erinnert am Tag der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz-Birkenau an alle Opfer des Nationalsozialismus.
Einen ausführlichen Bericht zum Zeitzeugengespräch finden Sie hier.
Widersprechen – aber wie?
Argumentationstrainings gegen rechte Parolen – eine Fortbildung
„Ausländer nehmen uns die Arbeitsplätze weg!“, „Schwule haben AIDS“, „Muslime sind doch alle Terroristen!“ – Solche Sprüche machen oft erst einmal sprachlos. Diese ganztägigen Workshops sollen darin unterstützen, mit Themen wie Zivilcourage, Umgang mit rechtspopulistischen Äußerungen, Rechtsextremismus und weitere Formen gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit, z. B. Homophobie, Sexismus, Antisemitismus oder Islamfeindlichkeit, souverän umzugehen und in schwierigen Diskussionssituationen handlungsfähig zu bleiben.
Die Fortbildung richtet sich an Schülerinnen und Schüler weiterführender Schulen in Dorsten. Die Veranstaltungen finden im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Brückenschlag“ 2016 in Zusammenarbeit mit dem St. Ursula Gymnasium, der Gesamtschule Wulfen, dem Paul-Spiegel Berufskolleg und dem Soziokulturellen Zentrum „Das Leo“ statt.
Interessierte Schülerinnen und Schüler können sich bei Frau Fiedler melden.
Zeitzeuge Leslie Schwartz sprach vor Schülerinnen und Schülern im JMW
Am 6. September 2016 waren 80 Schülerinnen und Schüler in das Jüdische Museum eingeladen um an einem Zeitzeugengespräch mit Leslie Schwartz teilzunehmen. Leslie Schwartz erzählte, wie er das Konzentrationslager überlebte und wie er die Welt sieht:
„Lasst euch nicht anstecken von Rassismus, Vorurteilen und Antisemitismus.“ Und: „Be a ‚Mensch‘!“ wünschte sich Leslie Schwartz von seinen Zuhörer/innen, die die Möglichkeit, Fragen zu stellen, reichlich nutzten.
Nach Gesprächen zwischen Herrn Janus, Frau Stikel (Don-Bosco-Schule) und Frau Fiedler (Jüdisches Museum Westfalen) in der Don-Bosco-Schule wurde am 1. Dezember 2016 eine Kooperationsvereinbarung im Museum unterzeichnet.
Diese Partnerschaft darf gerne zur Nachahmung anregen. Sprechen Sie uns an!
Kooperationsvereinbarung
zwischen der
Don-Bosco-Schule, Förderschule mit dem Schwerpunkt geistige Entwicklung in Lippstadt (nachfolgend „die Schule“ genannt)
und dem
Jüdischen Museum Westfalen in Dorsten (nachfolgend „das Museum“ genannt)
Ziele
Elemente der Bildungspartnerschaft
Dorsten, 01. Dezember 2016
Wolfgang Janus, Schulleiter, Don-Bosco-Schule Lippstadt
Mareike Fiedler, Museumspädagogin, Jüdisches Museum Westfalen
Besuch einer 8. Klasse im Jüdischen Museum Westfalen
Im Rahmen der Unterrichtsreihe zum Thema Judentum besuchte uns eine 8. Klasse im Museum.
Zunächst bekamen immer zwei Jugendliche eine Karte mit einem Exponat-Foto. Dieses Exponat galt es in der Ausstellung zu finden und zwei Fragen zu beantworten. Anschließend stellten die Expertinnen und Experten dann “ihr” Exponat vor und die Museumspädagogin ergänzte die Informationen der Jugendlichen.
Anschließend hatten die Schülerinnen und Schüler Zeit ihre, zum Teil bereits aus der Unterrichtsreihe mitgebrachten, Fragen zu stellen. Dabei ging es um allgemeine Fragen zur Gründung und Geschichte des Museums, über Fragen zu Feiertagen, bis zu Fragen nach Ausgrenzung und Diskriminerierung.
Anschließend blieb noch Zeit um den Feiertag Chanukka genauer kennenzulernen und mit dem Dreidel zu spielen.