Ein Museum ohne Öffnungszeiten

Ein Museum ohne Öffnungszeiten

von Navina Verheyen, Projektmitarbeiterin


Die Sammlung des Jüdischen Museums Westfalen kann nun an neuem Ort bestaunt werden. Keine Sorge, unser Gebäude steht noch und auch das Depot bleibt weiterhin an gewohnter Adresse bestehen. Aber seit November diesen Jahres haben wir einen großartigen Standort hinzugewonnen: Das Internet.

Über unseren Internetauftritt unter Projekte gelangen Sie zu der neu entstandenen Sammlungsdatenbank. Hier können auch Objekte bestaunt werden, die in unserem Haus momentan nicht in Ausstellungen zu sehen sind. Mit ein paar einfachen Klicks ist alles zu finden, was unsere Ausstellung und unser Depot hergeben: Vom Chanukka-Leuchter über die Besamim-Büchse bis hin zur Schallplatte. Aber was ist eigentlich eine Besamim-Büchse? Solche und weitere interessante Informationen finden Sie ebenfalls in unserer Datenbank. Außerdem erfahren Sie noch viele spannende Details über die Museumsstücke, so wie die Herkunft und die Zeit, aus der die Dinge stammen. Sie interessieren sich in erster Linie für Grafiken? Öffnen Sie einfach den entsprechenden Ordner auf der Startseite und stöbern Sie ein wenig darin. Sie suchen explizit nach Gegenständen aus dem 19. Jahrhundert? Durch eine eingängige Suchmaske können Sie den Zeitraum eingrenzen und so herausfinden, welche Gegenstände in der gewünschten Zeitspanne hergestellt wurden.

 

 

Hinter der nun entstandenen Sammlungsdatenbank steckt natürlich auch eine Menge Arbeit: Denn schließlich will so eine Datenbank auch gefüllt werden, was durchaus keine einfache Aufgabe darstellt. Zwar gibt es schon seit den Anfängen des Museums eine Kartei für die Museumsstücke inklusive Inventarnummern und Fotos, doch diese Informationen zu übertragen und korrekt einzuordnen, dauert seine Zeit. Daher sind auch noch nicht alle Objekte in der Datenbank zu finden. Wir arbeiten jedoch stets daran, dass es immer mehr werden. Es lohnt sich also auch, zu einem späteren Zeitpunkt einen erneuten Blick darauf zu werfen und zu sehen, welche Objekte hinzugekommen sind.

 

 

Gleichzeitig ist die Arbeit sehr wertvoll, lernt man schließlich das Museum noch einmal aus einer ganz anderen Perspektive kennen und kann selbst zum*zur Entdeckenden werden. Mein Lieblingsstück? Eine Besamim-Büchse in Form eines Fisches, der sich sogar bewegen lässt. Leider wahrscheinlich kein echtes Judaicum, dafür aber hübsch anzusehen!

Begeben Sie sich gern auf Entdeckungsreise und erkunden Sie die Datenbank, vielleicht finden Sie selbst ja auch ihr ganz persönliches Lieblingsobjekt aus dem Jüdischen Museum Westfalen.

Das Faszinierende an der Datenbank ist, dass hier gleich mehr als 30 Jahre Jüdisches Museum auf kleinstem Raum zu finden sind. Insgesamt mehrere Jahrhunderte jüdische Geschichte, zu den ältesten Objekten unserer Sammlung gehören z.B. die Bände von Flavius Josephus – sie sind auf 1561 datiert. Trotz der Vielzahl an Gegenständen haben Sie dank des Online-Zugangs unser Museum stets griffbereit und müssen weder über Anreise noch über Öffnungszeiten nachdenken. Die Datenbank ist eben ein Museum immer und überall dort, wo Sie es gerade benötigen.

Und wenn Sie einige der Objekte einmal „in echt“ kennenlernen wollen, kommen Sie gern vorbei und entdecken unsere Ausstellung. Vielleicht finden Sie ja auch eines der Museumsstücke aus der Datenbank auf der Ausstellungsfläche wieder. Dieses Angebot gilt jedoch tatsächlich nur zu unseren Öffnungszeiten: Dienstag bis Freitag 10:00-12:30 Uhr und 14:00-17:00 Uhr und an Wochenenden und Feiertagen 14:00-17:00 Uhr. Wir freuen uns auf Ihren Besuch online und vor Ort!