
28 Mai Vernissage „Das inklusive Museum“
Lebenshilfe Dorsten und Don Bosco-Förderschule Lippstadt entwickeln neue Lernmaterialien für unser Museum
Das Jüdische Museum Westfalen freut sich, den erfolgreichen Abschluss eines umfassenden Inklusionsprojekts bekanntzugeben. In enger Zusammenarbeit mit der Don Bosco Förderschule aus Lippstadt und der Lebenshilfe Dorsten wurden in den vergangenen Monaten wichtige Schritte unternommen, um das Museumserlebnis barriereärmer und inklusiver zu gestalten.
Am Dienstag, 27. Mai 2025 kamen alle Projektbeteiligten sowie Vertreter*innen von Förderorganisationen im Museum zusammen, um die Ergebnisse vorzustellen.
Gefördert vom LWL-Museumsamt und dem Lions Club Dorsten-Hanse, erarbeitete das Museum mit den Partner*innen in einem partizipativ angelegten Projekt Materialien, die möglichst vielen Menschen unsere Dauerausstellung zugänglich machen sollen. Durch die aktive Einbindung der Kooperationspartner*innen in den Entstehungsprozess war das Projekt selbst ebenfalls inklusiv.
Im Zentrum des Projekts standen zwei Teilinitiativen: Schülerinnen der Don Bosco Schule haben für den bestehenden Audioguide des Museums Texte zu Exponaten geschrieben und eingesprochen und so eine frische und inklusive Tonspur geschaffen. Außerdem haben die Schüler*innen mit eigenen Worten und Zeichnungen Arbeitsblätter entwickelt, die sowohl im Unterricht als auch im Museum genutzt werden können.
Parallel dazu nahmen Bewohner*innen zweier Wohngruppen der Lebenshilfe Dorsten das Museum aus Sicht von Menschen mit Behinderung unter die Lupe – mit dem Ziel, bestehende Barrieren zu identifizieren und konkrete Verbesserungsvorschläge zu erarbeiten.
Bei einem gemeinsamen Kochnachmittag wurde sich niedrigschwellig über die jüdischen Speisegesetze ausgetauscht und bei einem Bastelnachmittag wurden Dreidel (Kreisel) gebastelt. Mit Dreideln spielen jüdische Kinder traditionell am jüdischen Feiertag Chanukka.
„Inklusion lebt vom Miteinander und vom Mitgestalten“, sagte Tobias Wessel, Geschäftsführer der Lebenshilfe Dorsten bei der Projektpräsentation. „Dieses Projekt zeigt, wie bereichernd es ist, wenn Menschen mit ganz unterschiedlichen Perspektiven gemeinsam an einer inklusiveren Gesellschaft arbeiten und wir freuen uns, dass dies heute nicht der Abschluss des Projekts ist, sondern wir weiter zusammenarbeiten.“ Und die Leiterin des Jüdischen Museums Westfalen fügt hinzu: „Es war uns wichtig, bei der Gestaltung dieser Materialien potenzielle Besuchergruppen einzubinden, um nicht einfach etwas für sie, sondern etwas mit ihnen zu gestalten. Die Tonspur und die Arbeitsblätter sind wirklich sehr gut herausgekommen und eine echte Bereicherung für alle unsere Besucher*innen“.
Neben der neuen Audiospur der Schüler*innen gibt es auch eine neue Spur in Leichter Sprache auf dem Audioguide.
Alle Arbeitsblätter und Rezepte wurden vom Designbüro Marc Kiecok für einen Ringordner aufbereitet, umgesetzt und gedruckt. Das Ringbuch steht ab sofort interessierten Gruppen und Einzelpersonen im Jüdischen Museum Westfalen zur Verfügung.
Das Jüdische Museum Westfalen versteht diesen Projekterfolg als wichtigen Impuls, auch künftig Barrieren abzubauen und inklusive Vermittlungsformate unter dem Titel „Das inklusive Museum“ auszubauen.
Kontakt für Rückfragen:
Jüdisches Museum Westfalen
Dr. Kathrin Pieren
pieren@jmw-dorsten.de
www.jmw-dorsten.de
Bild oben: Jugendliche testen die neuen Audiospuren
Bild mitte: Blick in das Ringbuch
Bild unten: Dreidel basteln in der Villa Keller