Aufbruch und Innovation in NRW-Museen

Aufbruch und Innovation in NRW-Museen

von Dr. Kathrin Pieren, Museumsleiterin


Eindrücke vom ersten Museumsforum NRW 2023 in Düsseldorf

Seit einem Jahr erst gibt es den Museumsverband NRW. Davor waren die Museen in Nordrhein-Westfalen in zwei ehrenamtlichen Berufsverbänden organisiert. Nun gibt es eine Geschäftsstelle in Dortmund, die von Tilmann Bruhn geleitet und gemeinsam mit Jana Tempelmeier (Koordinatorin Administration & Kommunikation) und Marita Bräker (Koordinatorin Fortbildung und Veranstaltungen) geführt wird. Am 29. und 30. August lud der Verband unter dem Vorsitz von Dr. Doreen Mölders (Leiterin des LWL-Museums für Archäologie, Westfälisches Landesmuseum in Herne) zum ersten Museumsforum NRW zum Thema „Aufbruch und Innovation im Museum“ ins Haus der Geschichte NRW in Düsseldorf ein.

Der Name war Programm, denn die zweitägige Veranstaltung bot viel Raum zum Ideenaustausch und zur fachlichen Diskussion. Mehrere Impulsvorträge befassten sich mit den Themen Organisationswandel, Medien und Digitalität, Inklusion und Diversität. Besonders gefallen hat mir der Impuls von Jasmin Vogel, Vorständin des Kulturforums Witten. Sie stellte die überraschend vielfältigen und radikalen Möglichkeiten institutioneller Transformation aus der Verwaltung heraus vor, die sie in Witten umgesetzt hat. Zu allen Vorträgen gab es jeweils viele Fragen, die in den langen Pausen, die nicht – wie oft üblich bei Konferenzen – gekürzt wurden, weiterdiskutiert werden konnten.

Ein schönes Format war „Walk and Talk: Schaufenster NRW“, bei dem die Teilnehmer*innen in Gruppen für Präsentationen bei einzelnen Projekten vorbeigingen. Die Bewegung hielt die Teilnehmenden wach und aufmerksam nach dem Mittagessen!  In guter Erinnerung geblieben ist mir das Projekt MuseumMobil des Hauses der Geschichte NRW. Der fahrende Container enthält Objekte aus allen Kreisen und kreisfreien Städten und präsentiert diese in jedem Kreis des Bundeslandes einmal. Die Mitarbeitenden kommen mit Bewohner*innen vor Ort ins Gespräch und nehmen von ihnen weitere Objekte für die Sammlung des Hauses entgegen.

Statt an einem der Workshops zu Themen wie Kollaboration, Outreach oder Prototyping nahm ich an der Führung durch die Ausstellung „110 Jahre Behrensbau. Architektur und Geschichte“ teil. Dort erfuhr ich viel zu Peter Behrens und seiner Kunst sowie zur Geschichte von Mannesmann, dessen Firmensitz das heutige Museumsgebäude war.

Das Fazit der zwei Tage ist durchwegs positiv. Ich habe mich mit mehreren interessanten Kolleg*innen unterhalten, die mich inspiriert haben. Einen Monat nach dem Forum habe ich mit einem Museum in der Region über ein gemeinsames Ausstellungsprojekt gesprochen und weitere Ideen zu Diversität und Inklusion stecken in meinem Kopf. Ich empfehle das Museumsforum NRW 2024 allen Mitarbeitenden von Museen in unserem Bundesland wärmstens.

Kulturforum Witten

https://www.kulturforum-witten.de/de/kulturforum

MuseumMobil

https://www.hdgnrw.de/museummobil

Ausstellung „110 Jahre Behrensbau. Architektur und Geschichte“ (noch bis zum 5. November 2023)

https://www.hdgnrw.de/ausstellungen/110-jahre-behrensbau

Ein ausführlicherer Tagungsbericht findet sich hier:

https://museumsverband-nrw.de/ruckblick-museumsforum-nrw-2023/

 

Bilder (von oben):

Dr. Doreen Mölders vor der Begriffswolke, wie sich die Teilnehmenden Museen wünschen

Impulsreferat von Jasmin Vogel, Vorständin Kulturforum Witten

Blick in die Ausstellung „110 Jahre Behrensbau“